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 Parteiprogramm 

 Wirtschaft 

Arbeit

Alle Arbeitnehmenden, die Vollzeit arbeiten, müssen von ihrem Lohn leben können. Dies ist auch in der Schweiz nicht selbstverständlich. Viele Arbeitnehmende verdienen nicht oder nur knapp genug, um ihr Leben zu finanzieren. Die Lohnschere zwischen den Topverdienenden und den Schlechtentlohnten klafft weit auseinander. Der Arbeitsmarkt für ältere Arbeitnehmende muss attraktiv bleiben. Ihre jahrelange Erfahrung soll ihnen dabei zugutekommen. Auch für Junge muss der Arbeitsmarkt attraktiv sein, wobei Praktika keine Festanstellungen ersetzen dürfen und fair entlöhnt sein müssen. Menschen, die ihren Job aufgrund der Digitalisierung verlieren, sollen neue Perspektiven bekommen. So werden die Arbeitnehmenden nicht direkt von der fortschreitenden Digitalisierung konkurrenziert und sie müssen ihren Job nicht aufgeben.


Bedingungsloses Grundeinkommen

Erst eine gesicherte Existenz ermöglicht dem Menschen, sich zu entfalten und sein Leben und Umfeld aktiv zu gestalten. Wenn die Sorge um Existenzsicherung wegfällt, kann sich der Mensch auf seine Bedürfnisse, seine Gesundheit, sein Lernen, sein Wirken und auf die Menschen und die Umwelt um sich herum konzentrieren. Ein bedingungsloses Grundeinkommen soll diese Existenzsicherung garantieren und ein menschenwürdiges Dasein ermöglichen. Es hat das Potential, die 4. Industrielle Revolution durch die digitale Transformation in eine konstruktive und menschenwürdige Richtung zu leiten. Das Bedingungslose Grundeinkommen reiht sich ein in eine Vielzahl von sozialen Innovationen, die unser Zeitalter prägen können.


Demokratische Wirtschaft

Das soziale und ökologische Wohlergehen aller muss anstelle des Gewinns in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns treten. Die neoliberale Marktwirtschaft basiert auf uneingeschränktem Wirtschaftswachstum, reinem Wettbewerb und Krisenzyklen. Die Gewinnlogik hat zu einer Explosion der Ungleichheiten und der massiven Zerstörung der Umwelt geführt: Sie kann in einem Ökosystem mit begrenzten Ressourcen nicht funktionieren.


Finanzmärkte und Geldpolitik

Globalisierte Finanzmärkte haben enorme Macht über die Politik. Wirtschaftliche Ungleichgewichte und spekulative Finanzströme setzen die Nationalstaaten unkontrollierten und oft verheerenden Kräften aus, was zu Finanzblasen, Wechselkursschwankungen und letztlich zu Desinvestitionen in die Realwirtschaft führt. Der Schweizer Finanzplatz profitiert von den internationalen Finanzströmen, die er anzieht. Gleichzeitig stellt er aber auch ein Risiko für die wirtschaftliche Stabilität dar. Obwohl das internationale Finanzkasino nicht der einzige Faktor ist, der zur Zunahme von Ungleichheit und Instabilität beiträgt, spielt er eine wichtige Rolle. Gerade für ärmere Länder ist die Kapitalflucht ein entscheidendes Hindernis, das die Armutsbekämpfung erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht. Deshalb fordern die Jungen Grünen eine strenge Regulierung des Bankensektors in der Schweiz. Darüber hinaus muss die Schweiz international agieren, um die Finanzmärkte zu regulieren und das Währungssystem zu verbessern.


Fiskalpolitik

Steuern sind die Grundlage für die finanzielle Handlungsfähigkeit eines Staates. Die Höhe der Steuern muss daher den öffentlichen Ausgaben und dem Bedarf der ansässigen Bevölkerung angepasst werden. Steuern haben erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft eines Landes, aber auch auf die Verteilung von Einkommen und Vermögen. Die Gestaltung des Steuersystems muss daher einfach, rückverteilbar und gerecht sein. Im Interesse von Gerechtigkeit und Umverteilung müssen auch Unternehmensvermögen und -gewinne besteuert werden. Aus Umweltgründen sollte es Lenkungsabgaben sowie Verbote geben.


Ökologischer Umbau der Wirtschaft

Unsere neoliberale Marktwirtschaft mit ihrer Wachstums- und Profitlogik führt zu massiven Problemen für unsere Umwelt. Damit Klima und Ökosysteme auch in Zukunft intakt bleiben, müssen wir die Art und Weise, wie wir Waren produzieren, drastisch ändern. Die Schweiz muss auf fossile Brennstoffe verzichten und ihren ökologischen Fussabdruck auf einen Planeten oder noch weniger reduzieren. Der Markt in seiner heutigen Form ist nicht in der Lage, diese ökologische Transformation zu erreichen: Anreize sind nützlich, aber werden nicht ausreichen, um in der kurzen verbleibenden Zeit die globale Produktion nachhaltig zu gestalten.