Die Prämien für die Krankenkassen sind heute eine der grössten finanziellen Belastungen für Familien, für Seniorinnen und Senioren, für viele Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. Jahr für Jahr steigen sie. Und die Löhne der Krankenkassenchefs? Sie verdienen gleich viel oder noch deutlich mehr als ein Bundesrat. An der Spitze steht Helsana-Boss Daniel Schmutz mit einem Lohn von 810 100 Franken; das ergibt inklusive 13. ein monatliches Gehalt von über 62 000 Franken. Während der Mittelstand Ende Monat immer weniger im Portemonnaie hat, gönnt sich der Kassenchef eine satte Lohnerhöhung von 18 Prozent.
Bürgerliche Politiker verteidigen diese Lohnexzesse. Das ist nicht überraschend, sitzen doch die von der Zeitung befragten bürgerlichen Politiker alle auch in Verwaltungsräten von Krankenkassen. Einem SVP-Ständerat fällt dazu nichts anderes als das abgedroschene Wort «Neiddebatte» ein. Es geht nicht um Neid; es geht um die Sorgen der Menschen in dieser Schweiz, welche unter der Prämienlast leiden. Es geht um die Sorgen der Menschen, welche überhaupt keine Lohnerhöhung oder keine Rentenerhöhung erhalten und den Fünfliber zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben. Es ist Zeit für einen Wechsel, damit im Bundeshaus wieder Politik für die Bürgerinnen und Bürger gemacht wird.
Luzian Franzini, Vize-Präsident Grüne Schweiz, Zug