Login

Mit Wohnungsinseraten gegen die Massentierhaltung

WG-Inserate für die Massentierhaltunginitiative: Die Jungen Grünen Schweiz schalten Wohnungsinserate auf verschiedenen Plattformen auf. Diese erstellen sie nicht für sich selbst, sondern im Namen von Nutztieren an Nutztiere und zeigen die elenden Lebensbedingungen einiger Tiere in der Schweiz auf. Gemeinsam mit der Massentierhaltungsinitiative wollen sie diese ändern.

Links zum Blick Artikel und den Inseraten 12 und 3

Die Inserate zeigen zuerst ein Bild einer normalen, leeren Wohnung. Sie sind aufgeschaltet in mehreren Schweizer Städten. Beim Öffnen des Inserates zeigen sich Bilder von Massentierhaltung und unter anderem folgenden Text: “Liebes Huhn, wir suchen dich! Wir bieten dir 0,06m2 private Fläche und 27’000 Masthühner als Mitbewohnerinnen. Befristet für 5 Wochen, danach geht es in die Schlachtung. Ohne Zugang zum Garten. 80% Betonboden. Knochenbrüche und Herz-Kreislauf-Probleme nicht ausgeschlossen. Touchierter Schnabel inbegriffen.”

Es folgt eine Analyse der heutigen Zustände in den Schweizer Betrieben, die von der Massentierhaltungsinitiative betroffen wären (rund 5% aller Schweizer Betriebe). Die Lebensrealtitäten der gehaltenen Tiere sehen nämlich wie folgt aus: 


Für Hühner

  • Die Lebensdauer von Masthühnern in Gefangenschaft beträgt 5 Wochen. Die natürliche Lebenserwartung wäre 8 Jahre. 
  • Bis zu 27’000 Masthühner dürfen pro Stall gehalten werden. 
  • Einem Huhn steht in der Regel ein A4-Seite Platz zu. 
  • Nur 8% der Masthühner haben jemals Auslauf und nur 20% des Stalles muss eingestreut sein.
  • Qualzucht: Masthühner sind oft so fett, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten können. Viele entwickeln daher Beinschäden oder Herz-Kreislauf-Probleme. Ausserdem werden die Schnäbel der Hühner touchiert, um Federpicken und Kannibalismus vorzubeugen. 


Für Schweine

  • Die Lebensdauer von Schweinen in Gefangenschaft beträgt 5 Monate. Die natürliche Lebenserwartung wäre 15 Jahre. 
  • Bis zu 1’500 Mastschweine dürfen pro Stall gehalten werden. 
  • Auf der Fläche eines Autoparkplatzes können bis zu zehn Schweine gehalten werden.
  • Nur die Hälfte der Schweine hat Auslauf. 
  • Schweine weisen oft massive gesundheitliche Probleme: Ihr Rücken kann regelrecht durchbrechen. Bei über einem Drittel der Schlachttiere wurde ausserdem eine Wunde am Schwanz festgestellt, die vom Schwanzbeissen (einer Verhaltensstörung) kommt. 


“Unsere einzige Forderung ist, dass die Mindeststandards für unser Schweizer Fleisch dem Tierwohl gerecht werden. Heute haben nur rund 12% der Tiere jemals Auslauf. Die Hühner haben im Backofen Zuhause mehr Platz, als jemals zuvor in ihrem Leben. ” erklärt Julia Küng, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz. “Die allermeisten Betriebe in der Schweiz machen es super. Aber wer behauptet, es gäbe gar keine Massentierhaltung in der Schweiz, hat absolut keine Ahnung, was in 5% der Betriebe abgeht. Diese Umstände wollen wir ändern.”

Zurück