Ab dem 1. Januar 2022 können trans Menschen ihren Geschlechtseintrag leichter anpassen als bisher. Die Boulevardzeitung “20 Minuten” war sich nicht zu schade, diesen Umstand zu nutzen, um mit einer absurden Story auf der Titelseite Transfeindlichkeit und Hetze zu betreiben. Die Jungen Grünen fordern eine Entschuldigung und Wiedergutmachung bei der trans Community.
Trans Menschen erleben in unserer Gesellschaft jeden Tag Diskriminierung und Transfeindlichkeit. Das führt unter anderem dazu, dass trans Jugendliche einem fast 6x höheren Suizidrisiko ausgesetzt sind. Auch heute noch sind trans Menschen nicht vor Hass und Hetze geschützt – der Diskriminierungsartikel, den die Schweiz 2020 angepasst hat, klammert trans Menschen nach wie vor aus. Will eine trans Person den amtlichen Geschlechtseintrag ändern, ist das heute mit unnötigen finanziellen, zeitlichen und emotionalen Hürden verbunden. Dass dieser Schritt in Zukunft einfacher möglich wird, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung von trans Menschen.
All dies schien die Redaktion von 20 Minuten nicht zu interessieren, als sie sich entschied, auf der Titelseite der heutigen Ausgabe gegen trans Menschen zu hetzen. Das Blatt übernahm das transfeindliche Framing der SVP und witterte “Missbrauchsgefahr”, wenn die Änderung des Geschlechtseintrag einfacher wird. Mit der Schlagzeile “Bald kommt ein Mann für 75 Franken vom Militär weg” befeuert 20 Minuten absurde transfeindliche Klischees. Auch wenn der Titel online zwischenzeitlich angepasst wurde, bleibt der Schaden bestehen. Das zeigen gerade auch die transfeindlichen Kommentare zum Artikel.
Von der auflagenstärksten Zeitung der Schweiz darf erwartet werden, dass sie sich an journalistische Standards hält - und nicht Diskriminierung und Hass schürt. Die Jungen Grünen Schweiz erwarten von den zuständigen Journalist*innen und der Redaktion von 20 Minuten eine umgehende Entschuldigung bei der trans Community auf allen Print- und Onlinekanälen des Mediums. Weiter soll 20 Minuten in Zukunft mehr queere, insbesondere trans Menschen zu Wort kommen lassen und den Anliegen der Community Sichtbarkeit verleihen. |
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Kontakte
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Co-Präsidentin Junge Grüne Schweiz
julia.kueng@jungegruene.ch
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Generalsekretärin Junge Grüne Schweiz
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