23.09.2011

Medienmitteilung

Skandal: Jelmoli bestraft Tagesanzeiger für kritischen Artikel zu sexistischer Werbung

 

Skandal: Jelmoli bestraft Tagesanzeiger für kritischen Artikel zu sexistischer Werbung

Es gibt offenbar keine freie Berichterstattung zu Sexismus, sofern das tangierte Unternehmen gleichzeitig auch ein wichtiger Werbekunde ist. Die Jungen Grünen kritisieren die Entwicklung scharf und fordern zu einer öffentlichen Entschuldigung auf.
Die Jungen Grünen Zürich sind empört über das Verhalten von Jelmoli. Mitten in Zürich an der Bahnhofstrasse nimmt sich Jelmoli die Frechheit ihr Schaufenster sexistisch zu gestalten. Dabei wird eine Szene gezeigt, in der der Chef seiner dümmlichen Sekretärin an die Wäsche geht. Jelmoli sind leider bei weitem nicht die einzigen, die für ihre Werbung auf sexistische Motive zurückgreifen. Was Jelmoli aber besonders auszeichnet, ist ihre dreiste Reaktion auf eine kritische Berichterstattung im Tagesanzeiger zu besagter Werbung. Kaum nachdem der Artikel am Mittwoch erschienen ist, zieht Jelmoli ihre Inserate im Tagesanzeiger zurück. Damit untergraben sie bewusst die dringend nötige kritische Auseinandersetzung mit Sexismus. Alexandra Takhtarova von den Jungen Grünen, die sich im erwähnten Tagesanzeiger Artikel ebenfalls kritisch äusserte, meint dazu: „Das Verhalten von Jelmoli ist bedenklich und zeigt ein Rollenverständnis von der Chefetage aus dem letzten Jahrhundert.“

Die Jungen Grünen fordern die Kundschaft von Jelmoli dazu auf in dessen Filialen nicht mehr einzukaufen und zwar solange, bis sich Jelmoli für das dreiste Vorgehen öffentlich entschuldigt hat.

Chronologie der Ereignisse:
Woche 38: Jelmoli gestaltet ihr Schaufenster neu. In einer Büroszene zupft der Chef am Rock seiner Sekretärin. Die Sekretärin wird klischeehaft zum „Sexobjekt mit nichts im Kopf“ degradiert. In einer Sprechblase der Sekretärin sind die Worte „Blabla“ zu sehen, als ob sie sowieso nur labert.

Mittwoch, 21. Sept.: In der Printausgabe des Tagesanzeigers erscheint ein kritischer Artikel zum besagten Schaufenster. Bekannte Feministinnen wie Regula Stämpfli äussern sich darin negativ.

Donnerstag, 22. Sept.: Jelmoli zieht einen laufenden Werbeauftrag bei Tagesanzeiger zurück. Dies offensichtlich als Strafaktion für kritische Berichterstattung.

Datum unbekannt: Tagi Online publiziert den umstrittenen Artikel auf Geheiss von oben doch nicht. Es bleibt bei der Printausgabe.

Junge Grüne aktiv gegen Sexismus in der Werbung
Den Jungen Grünen ist die Zunahme an sexistischer Werbung schon lange ein Dorn im Auge. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, organisieren sie deshalb ein Kunstabend am 2. Dezember im Cabaret Voltaire. Junge Künstler und Künstlerinnen aus der Region sind dazu eingeladen sich in Form eines Kunstbeitrags (Gedicht, Musik,Film, Bild etc.) kritisch mit dem Thema Sexismus auseinander zu setzen.

 

Alexandra Takhtarova
079 246 40 84

Matthias Probst
079 382 06 13

Cordula Bieri
079 684 06 68

Junge Grüne Zürich
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