Bürgerlicher Kantonsrat fördert Zersiedelung
Bürgerlicher Kantonsrat fördert die Zersiedelung
Die Jungen Grünen Kanton St.Gallen wehren sich mit einer nationalen Volksinitiative gegen die Pläne der Mehrheit des St.Galler Kantonsrats.
Die Mehrheit des St.Galler Kantonsrats will an Stelle der Regierung selber über die Rahmenbedingungen des Richtplans entscheiden. Wie die bürgerlichen Parlamentarier von CVP bis SVP mit ihrer Motion offen eingestehen, ist das Ziel eine Verwässerung des nationalen Raumplanungsgesetzes, dessen Revision vom Stimmvolk deutlich gutgeheissen worden ist. Mithilfe eines Szenarios, das ein übergrosses Bevölkerungswachstu voraussagt, wollen die Motionäre die Bauzonen vergrössern. Dies hat zur Folge, dass die Zersiedelung voranschreitet, da mehr Bauland zur Verfügung steht und die Verdichtungsbemühungen kleiner werden.
Es scheint klar, dass längst nicht alle die Problematik der Zersiedelung begriffen haben. Der Siedlungsbrei zerstört die Landschaft, vermindert das landwirtschaftliche Kulturland, führt zu mehr Verkehr und damit zu Lärm und Abgasen. Wird das Land weiterhin mit schlecht gebauten, wenig verdichteten Siedlungen überzogen, so ist der Ressourcen- und Energieverbrauch (insbesondere der Heizenergiebedarf) um Faktoren grösser als wenn die Zersiedelung mittels einer kompakten Bauweise gestoppot wird. Die Lösung liegt in einer Plafonierung der Bauzonen. Parallel dazu müssen sogeannte nachhaltige Quartiere gefördert werden. Verdichtete, nachhaltige Siedlungen bieten eine hohe Lebensqualität und nachbarschaftlichen Austausch.
Das Rauplanungsgesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung, genügt aber bei Weitem nicht. Es ist bedarsorientiert, so dass sich die Grösse der Bauzonen auch im Kanton St.Gallen der wachsenden Nachfrage stetig anpasst. Damit wird die Zersiedelung weiter voranschreiten. Wenn nun noch zusätzliche Ideen aufkommen, wie das RPG weiter verwässert werden könnte, wie das im Fall der vorliegenden Motion zutrifft, dann wird es am Ende effektiv nur sehr wenig nützen und in keinem Verhältnis zu den realen Problemen stehen.
Die Jungen Grünen Kanton St.Gallen sind an der Ausarbeitung der nationalen Voksinitiative der Jungen Grünen Schweiz beteiligt, deren Lancierung am 6. Dezember 2014 von der Mitgliederversammmlung beschlossen wurde. Sie fordert einen Stopp bei der Ausscheidung von Bauzonen und verbessert die Rahmenbedingungen für nachhaltige Quartiere. Damit wehren wir uns insbesondere auch gegen die absonderlichen Pläne der bürgerlichen Parteien im Kanton St.Gallen, welche der Zersiedelung weiterhin Vorschub leisten wollen.
Weitere Infos: www.zersiedelung-stoppen.ch

|
|
Basil Oberholzer
Co-Präsident Junge Grüne Kanton St.Gallen
079 904 33 84
Infos
www.zersiedelung-stoppen.ch
|