Offener Brief an den Blick
Der Blick veröffentlicht in jeder Ausgabe auf der Titelseite eine oft spärlich bekleidete Frau, natürlich mit den für Boulevardzeitungen obligaten, entsprechend schmutzigen, sexistischen Sprüchen versehen.
Wir von den Jungen Grünen, und damit stehen wir nicht alleine, halten das Blick-Girl für Sexismus pur und eine unverschämte Ungerechtigkeit. Für den Blick bedeutet Erotik a priori halbnackte Frauen, und neben der Frage, was diese Sexualisierung auf der Frontseite einer informierenden Zeitung zu suchen hat, stellt sich auch jene nach der Gesinnung von RedakteurInnen, die Frauen dadurch zum Sexualobjekt herabwürdigen und stigmatisieren. In unserer modernen Gesellschaft sollte die Gleichstellung der Geschlechter längst der Normalfall sein, wir warten auf den Moment, in dem dies auch die Redaktion des Blicks begreift.
Daher fordern wir von den Jungen Grünen einen Quotenmann. Mindestens einmal die Woche sollte statt des Blick-Girls ein Mann auf der Titelseite zu sehen sein. Wir wollen damit verdeutlichen, dass hier ausschliesslich die Frau auf ihre äusserlichen Merkmale reduziert wird. Wir halten einen Quotenmann für nötig, da wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der Erotik auch als Erotik für Frauen und Homosexuelle verstanden wird und dies nicht mehr länger als Tabu behandelt wird.
Wir sagen dem immer noch salonfähigen Sexismus beim Blick den Kampf an und fordern eine Gesellschaft, in der die Frau in der Presse mehr ist als ein Sexobjekt: es liegt auch in der Hand von Zeitungen wie dem Blick, das Bild der Frau zu prägen und einen längst notwendigen Schritt in Richtung einer zeitgemässen Gesellschaft zu wagen.

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Marcel Bührig
Vorstandsmitglied Junge Grüne Zürich
079 554 50 44
Anna Stünzi
Präsidentin Junge Grüne Kanton Zürich
078 847 93 17
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