12.07.2012

Medienmitteilung

Rollen rollen Kampagne

Zürich, 12. Juli 2012

MEDIENMITTEILUNG

«Rollen rollen» Kampagne für selbstbestimmte Geschlechterrollen

 

Akute Rollenvorstellungen?  – Zeit für einen neuen Blickwinkel.

 

Leidest du auch unter akuten Rollenvorstellungen? Wir kennen das Gegenmittel: rollenrollen.ch

TERRE DES FEMMES Schweiz und die Arbeitsgruppe Gleichstellung der Jungen Grünen Zürich werden mit dem Projekt «Rollen rollen» die Diskussion um Geschlechterrollen und Stereotypen als gesellschaftspolitisches Thema lancieren.

 

Zusammen mit 25 weiteren Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft unterstützt Nils Althaus die Kampagne rollenrollen.ch.

Damit weist er und seine Mitbekenner_innen auf die gesellschaftliche Tragweite von Sexismus und Rollenstereotypen hin.

In dieser Kampagne bekennen Menschen aller Couleur erstmals, dass das Thema Sexismus nicht nur altgediente Feministinnen beschäftigt, sondern alle etwas angeht. Die Mitinitiantin Cordula Bieri von den Jungen Grünen Zürich bekräftigt: „Es ist an der Zeit, dass dem Thema die gesellschaftspolitische Relevanz zukommt, die es verdient. Denn erst ohne Sexismus und ohne einengende Geschlechterrollen kann geschlechtsspezifische Gewalt überwunden und die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter Realität werden.“

 

Nichtdiskriminierung und Gleichbehandlung aufgrund des Geschlechts ist eine der grundlegendsten Normen der Allgemeinen Menschenrechtserklärung (Art. 2). Doch Sexismus zwängt nach wie vor alle Menschen in Geschlechterschubladen und verhindert so ein freies Leben. Alle, die in der Schublade ,Frau’ landen, kämpfen gegen strukturelle Benachteiligung in Wirtschaft, Politik und Medien an, leisten den Grossteil der unentgeltlichen Hausarbeit innerhalb ihrer Familie und lernen schon als Kind, dass Frauen nur erfolgreich sein können, wenn sie sexy sind. Alle, die in der Schublade ,Mann’ landen, werden vor allem daran gemessen, wie viel Geld sie erwirtschaften und wie viel Macht sie besitzen, während sie für Kinderbetreuung und Hausarbeit belächelt werden. Alle, die sich als queer bezeichnen, werden zwischen den Schubladen eingeklemmt und kämpfen ihr Leben lang dafür, dass ihre selbstbestimmte Identität anerkannt wird.

 

Musst Du schon wieder arbeiten Schatz? – Keine Zeit für Rollenbilder

Regula Hess von TERRE DES FEMMES Schweiz erklärt: „Sexismus geht uns alle etwas an! Wir sind jung, engagiert und lassen uns von Geschlechterstereotypen nicht behindern. Diese Botschaft wollen wir mit der Plattform rollenrollen.ch unter die Leute bringen.“

Rollenrollen.ch wird die erste umfassende und interaktive Website rund um das Thema Sexismus, Geschlechterrollen und -stereotypen. Sie informiert, klärt und weckt auf!

 

Wer hat die besseren Karten? – Stereotypen sind ein Bluff

Sexismus gibt es nicht mehr? Wirklich? Dann drehen wir einmal die traditionellen Rollenbilder um.

Mit dieser Idee wurde eine Fotokampagne konzipiert, die von der preisgekrönten Fotografin Judith Schönenberger umgesetzt wurde. Die Bilder sprechen ein junges Publikum an und führen sie auf kreative und witzige Art und Weise an ein komplexes Thema heran. 

 

 

 

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FAQs zu «Rollen rollen»
Was macht «Rollen rollen»?
Leidest du auch unter akuten Rollenvorstellungen? «Rollen rollen»heilt dich!
Rollerollen.ch wird die erste umfassende und interaktive Website für junge Menschen, die sich den
Themen rund um Sexismus in der Öffentlichkeit und Geschlechterrollen in der Gesellschaft widmet.
«Rollen rollen» weckt auf, indem jedem und jeder mit einer provokativen Fotokampagne das
allgegenwärtig sexistische Denken vor Augen geführt wird.
«Rollen rollen» informiert, indem Hintergründe und News zum Thema Sexismus und dessen
gesellschaftlichen Folgen auf einfache und anschauliche Art und Weise erläutert werden.
«Rollen rollen» klärt auf, indem laufend neue Blogbeiträge die Mechanismen hinter den aktuellen
Geschlechterrollen aufzeigen und die Folgen von Sexismus für junge Menschen erklären.
«Rollen rollen» integriert, indem alle Menschen, egal ob Mann oder Frau, ob Hetero oder Homo, ob
trans* oder einfach queer, angesprochen werden.
«Rollen rollen» vernetzt, indem Expert_innen, Aktivist_innen und Interessierten eine Plattform zur
Veröffentlichung von Publikationen, Meinungsäusserungen und der Promotion von Veranstaltungen
geboten wird.
«Rollen rollen» mobilisiert, indem das junge Zielpublikum sich mit Kommentaren und Beiträgen
aktiv einbringen kann.
«Rollen rollen» befreit, indem Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie alle Ihre Talente und Wünsche
unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer sexuellen Orientierung
verwirklichen können.
Was ist das Ziel von «Rollen rollen»?
«Rollen rollen» macht in frischer und unverkrampfter Weise auf den Zusammenhang zwischen
Sexismus und mangelnder Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam. Die Kampagne ermutigt
junge Leute zum einen dabei, ihre Talente auszuleben, unabhängig davon, ob sie den traditionellen
Geschlechterrollen entsprechen oder nicht. Zum anderen fordert sie sie auf, auch den selbst
gewählten Lebensweg ihrer Freund_innen zu akzeptieren, egal ob dieser mit den vorherrschenden
Vorstellungen davon, was sich für ,Mann’ oder ,Frau’ gehört, übereinstimmen oder nicht. So leistet die
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Kampagne einen Beitrag dazu, dass Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechts, ihrer
Geschlechtsidentität oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden oder Gewalt erleben.
Was ist Sexismus?
Unter Sexismus verstehen wir einerseits jede Form von Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung
aufgrund des Geschlechts und andererseits Identitäts- und Verhaltensanforderungen an eine Person
oder Gruppe von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen
Orientierung.
Mit anderen Worten: Sexismus ist die Diskriminierung, die Herabwürdigung oder die Verachtung
deiner Person, weil du eine Frau oder ein Mann bist, weil du lesbisch, schwul, bi oder trans* bist, weil
du nicht so tickst wie Hinz und Kunz.
Warum braucht es «Rollen rollen»?
Der Praktikant muss immer die IT-Probleme lösen, während die hübsche Praktikantin doch bitte
lächelnd die Gäste empfangen und ihnen den Kaffee servieren soll. Abends steckt er seine Energie in
Fitness und Networking, um als junger, dynamischer Mann die Erfolgsleiter hochzuklettern. Nur dann
wird er die hübsche, schlanke Praktikantin zur Frau bekommen. Für sie hingegen wird es sich
irgendwann auszahlen, täglich zwei Stunden in die Schönheitspflege zu investieren. Denn, wofür auch
immer sie sich entscheidet, ob Karriere oder Familie – beides kann sich eine Frau ja abschminken –
Schönheit ist stets ein Muss.
Die oben beschriebenen Stereotype von ,Mann’ und ,Frau’ sind subtil allgegenwärtig und schränken
alle Menschen ein. Trotzdem wird das Thema nur selten kritisch beleuchtet. Junge Menschen zweifeln
an sich selbst, wenn sie den Geschlechterstereotypen nicht entsprechen können oder wollen. Doch
sind sie mit diesen Zweifeln meist alleine gelassen.
«Rollen rollen» wird sich als erste Plattform dieser bedeutenden Thematik widmen. Junge Menschen
haben Zugang zu wichtigen Informationen und können sich austauschen, während Expert_innen und
Interessierte ihre Publikationen zum Thema einem breiten Publikum zugänglich machen können.
Wer steckt hinter «Rollen rollen»
«Rollen rollen» wird von TERRE DES FEMMES Schweiz und der Arbeitsgruppe Gleichstellung der
Jungen Grünen Zürich getragen. Das Projektteam besteht aus fünf jungen und engagierten Frauen,
denen eine erfahrene Frau mit Rat und Tat zu Seite steht. Dazu kommen zahlreiche Freiwillige jeden
Geschlechts. Zudem wird das Projekt von Stimmen aus allen Ecken der Gesellschaft unterstützt
(siehe Testimonials).
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Ist «Rollen rollen» ein Frauenprojekt?
«Rollen rollen» wurde von Frauen initiiert. Das Projekt soll aber auch Männer und Menschen zwischen
den Geschlechtern ansprechen. In der Umsetzung haben sich bereits zahlreiche Männer engagiert
und eingebracht.
Es ist uns wichtig zu betonen, dass Sexismus alle Menschen, die nicht in dem Stereotyp von ,Mann’
und ,Frau’ entsprechen wollen oder können, diskriminiert. Für die Website suchen wir deshalb laufend
Autor_innen, die sich mit ihrer Sichtweise zum Thema äussern. Sexismus ist kein „Frauengedöns“,
sondern ein „Gesellschaftsgedöns“! Daher ist auch freiwillige Mitarbeit von allen Interessierten am
Projekt stets willkommen.
Welche Idee steht hinter den Fotosujets?
Die Fotos irritieren, provozieren und bringen Sie zum schmunzeln.
Bilder irritieren, wenn sie die typischen Rollen von Frau und Mann umdrehen oder anders, als sie
üblicherweise in den Medien dargestellt werden, abbilden. Doch warum ist das so? Doch nur darum,
weil ,Frau’ und ,Mann’ ihre Rollen nicht selbstverständlich tauschen können.
Die Fotos decken auf kecke und kreative Art und Weise unterschwellige Sexismen auf und
ermöglichen somit unterschiedlichsten Menschen einen Zugang zum Thema.

 

Alexandra Takhtarova, Präsidentin, AG Gleichstellung Junge Grüne Zürich

Telefon +41 (0)79 246 40 84, alexandra.takhtarova@gmx.ch

 

Natalie Trummer, Co-Geschäftsleiterin und Medienverantwortliche
Telefon +41 (0)31 311 38 79, Mobil +41 (0) 77 433 83 62
Fax +41 (0)31 311 38 79, kommunikation@terre-des-femmes.ch

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