UBS bringt Forschung unter ihre Fittiche
Die Jungen Grünen Zürich verurteilen das finanzielle Engagement der UBS am Institut der Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich scharf. Eine seriöse Wissenschaft ist dadurch nicht mehr gewährleistet.
Die krisengeschüttelte Bank hat heute bekannt gegeben, dass sie die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich mit 150 Millionen Franken unterstützen will. Damit greift die UBS in grossem Stil in die Bildung ein und lenkt so die Forschung in ihre gewünschten Bahnen. Umsatzsteigerung, Gewinnmaximierung oder Personalkostensenkung sind Ausdrücke, die an jeder Generalversammlung der UBS mehrmals in den Mund genommen werden. Soll diese Sprache in Zukunft auch die Vorlesungen an der Universität dominieren?
Die Erklärungsversuche von Uni-Rektor Andreas Fischer, die Unabhängigkeit sei trotzdem gewährleistet ist ein schlechter Witz. Gerade ein Grossunternehmen, wie die UBS es ist, verteilt ihr Geld nie ohne Hintergedanken, auch wenn zurzeit keine Forderungen der Grossbank vorhanden sein sollten. Es bleibt zum Beispiel ungeklärt, wie die Finanzierung der neu geschaffenen Lehrstühle nach den 150 Millionen „Wohltätigkeits-Spenden“ der UBS aussehen soll.
Würde es der UBS wirklich um die Bildung gehen, würde sie sich mit ihrem Geld dafür einsetzen, dass die Studiengebühren nicht erhöht würden oder sie gar gesenkt werden könnten. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die UBS das Geld zum Beispiel in einen Fond einzahlen, würde ohne konkret zu wissen, für welche Forschungsprojekte ihr Geld tatsächlich verwendet wird. Natürlich wären solche Gelder an gewisse Vorschriften gebunden; aber so würde die UBS nicht nur ‚ihrem’ Departement, sondern der gesamten Bevölkerung etwas Gutes tun.
Durch den Eingriff der Wirtschaft in einen bestimmten Forschungszweig an den Universitäten oder der ETH, wird der wissenschaftliche Grundgedanke nach Unabhängigkeit klar missachtet. Gerade in den heutigen Zeiten, wo uns die Wirtschaftskrise die Grenzen des ewigen Wachstums klar aufgezeigt hat, braucht es neue Wege und Ideen in der Wirtschaft, und diese sollten aus einer unabhängigen Forschung heraus kommen.

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Luca Maggi
Präsident Junge Grüne Stadt Zürich / Student Uni Zürich
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Vorstand Junge Grüne Zürich / Stura (KriPo)
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