Junge Grüne: Zürich soll Plastik recyceln
Die Jungen Grünen Zürich fordern mit einer Petition die Einführung eines flächendeckenden Plastik-Recyclingsystems in der Stadt Zürich. Bei einem Screening des Zürcher Abfalls zeigten sie grosses Recyclingpotential auf.
Aktivistinnen und Aktivisten der Jungen Grünen öffneten am Donnerstagmorgen mehrere Abfallsäcke in der Nähe des Rathauses. Unter den Blicken interessierter PassantInnen wurde der Inhalt der Züri-Säcke auf zwei Haufen verteilt. Einer für wiederverwertbares Plastik, der andere für den Rest. Der Plastik-Haufen nahm dabei eine stattliche Grösse an. David Bugmann, AG Recycling Junge Grüne Zürich, erläutert: «Plastik macht über 13% des Abfalls aus. Es ist unsinnig, diesen wertvollen Rohstoff einfach zu verbrennen».
Zahlreiche andere Gemeinden gehen bereits mit gutem Beispiel voran und bieten der Bevölkerung ein niederschwelliges Plastik-Recycling an. «Es kann nicht sein, dass kleine Gemeinden überall im Kanton vorwärts machen und sich gleichzeitig Zürich als Stadt der 2000-Watt-Gesellschaft damit schwertut» findet Selina Walgis, Vorstand Junge Grüne Zürich.
Zürich als grosse Stadt würde auch stimulierend auf das gesamte Plastikrecycling der Schweiz wirken. Julian Croci, Co-Präsident Junge Grüne Zürich, findet: «Zürich könnte der Entwicklung und Verbreitung des Plastik-Recyclings den entscheidenden Schub geben. Gemeinden im Grossraum Zürich könnten Konzepte und Ideen von Zürich übernehmen.»
Die Petition kann ab sofort unter www.jungegruene.ch/zh/plastik-recycling online unterzeichnet oder als Unterschriftenbogen heruntergeladen werden.

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Petitionstext:
Die Unterzeichnenden fordern den Zürcher Stadtrat dazu auf, ein flächendeckendes Sammel- und Verwertungssystem (Recycling) von sämtlichen Kunststoffabfällen aus Haushalten auf dem städtischen Gebiet einzuführen. Dies aus folgenden Gründen:
1. Stoffkreislauf schliessen
Gemäss Schweizer Umweltschutzgesetz müssen Abfälle soweit als möglich umweltverträglich verwertet werden. Es ist nicht nachhaltig, Plastik wie bisher in grossen Mengen zu verbrennen, wenn es stofflich wiederverwertet werden könnte.
2. Umweltbelastung verringern
Aktuelle Studien belegen, dass das Recycling von Kunststoff zu weniger Umweltbelastung führt als dessen Entsorgung in Kehrichtverbrennungsanlagen.Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Senkung des Ressourcen- und Energieverbrauchs sowie zur Verringerung von Schadstoffemissionen in Luft, Wasser und Boden.
3. Klimaschutz fördern
Das Recycling von Plastik leistet einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz. Es können zirka 0.7% der gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz eingespart werden.
4. Volksauftrag umsetzen
Das Ziel der 2000-Watt Gesellschaft wurde in einer städtischen Volksabstimmung mit deutlicher Mehrheit (76%) in der Gemeindeordnung der Stadt Zürich verankert. Die Einführung eines Plastikrecyclings trägt zur Umsetzung dieses Volksauftrags bei.
5. Kunststoffrecycling bereits in zahlreichen Gemeinden etabliert
Bereits in 245 Gemeinden wird Plastik aus Haushalten gesammelt und recycelt.Die Stadt Zürich kann sich also bei der Einführung an zahlreichen funktionierenden Beispielen orientieren.
6. Gutes Kosten-Nutzen Verhältnis
Im Verhältnis zum beträchtlichen Klimaschutzpotential sind die Kosten des flächendeckenden Recyclingsystems von ca. 8.30 CHF pro Person und Jahr gering.
Die Unterzeichnenden fordern vom Stadtrat, dass er bei der Auswahl des Recyclingsystems dasjenige bevorzugt, das der Bevölkerung ein einfaches Recycling ohne erheblichen Zusatzaufwand ermöglicht, zum grösstmöglichen Umwelt-und Klimaschutzeffekt führt und verhältnismässige Kosten verursacht.Er soll sich bei seiner Entscheidungsfindung auf die einschlägigen Studien stützen. Die bestehende getrennte Sammlung von PET-Flaschen hat sich bewährt und soll beibehalten werden.

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