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EcoFlop ist keine Lösung.

Niklaus Kappeler, 20.10.2014

Am 30. November stimmen wir über die Ecopop-Initiative ab. Eine Initiative, die dem Wirtschaftswachstumswahn mit Abschottung und Kondomen beizukommen versucht. Der falsche Ansatz.

Folgendes gleich im Voraus.
Ja, die Ressourcen auf diesem Planeten sind endlich.
Und ja, wir in der Schweiz verbrauchen hochgerechnet auf die gesamte Erdpopulation so viel davon, dass man 4 bis 5 Planeten bräuchte.
Lösung? Wir schicken Kondome nach Afrika.
Wir in der Schweiz sind schliesslich so verplant, dass wir so oder so keinen Bock mehr auf Sex haben.
Zahlen beweisen das. Oder doch nicht?
Doch genug der Polemik.
Und mal ganz im Ernst.
Auch ich mache mir Sorgen um unsere Zukunft.
Unser Planet geht vor die Hunde, Klimawandel ist selbst für das US-Militär und die chinesische Regierung ein unbestreitbarer Fakt, das Platzen der nächsten Wirtschaftsblasen nur eine Frage der Zeit.
Die Schere zwischen Arm und Reich wächst, Angst vor Unbekanntem macht sich breit.
Viel zu viele schreien bereits wieder nach militärischer Aufrüstung.

Es ist also höchste Zeit für transnationale Lösungen zu Fragen wie den folgenden:
Wie gehen wir mit den Auswirkungen des wandelnden Klimas um, sei es nun vom Menschen verursacht oder auch nicht?
Wie verteilen wir unsere schwindenden Ressourcen, rezyklieren bereits genutzte Produkte und planen diese so, dass sie nachhaltig nutzbar bleiben?
Wie ermöglichen wir den kommenden Generationen ein menschenwürdiges Dasein in einer intakten und friedlichen Umwelt, in der sich das Individuum nach eigener Definition frei entfalten kann?

Es gibt viele gute Lösungsansätze. Kleinere und grössere.
Weniger und lokaler konsumieren ist einer. Weg von der „Meins!“-Mentalität hin zu verfügbarem miteinander teilen ein anderer – Manche nennen das den Kapitalismus überwinden.

Anstatt einer weiteren Zersiedelung mit Einfamilienhäusern Vortrieb zu leisten gilt es jetzt, nachhaltige Konzepte für das ökologische, aber auch erschwingliche urbane Wohnen umzusetzen. Ein Beispiel sind Mehrgenerationenhäuser mit ihrem eigenen (oft selbstverwalteten) Mikrokosmos an Läden & Bars, sowie an natürlichen Gemüseanbauflächen und Solarzellen auf den Dächern.
Und Bildung statt Aufrüstung.

Doch „die Schweiz“ kontingentiert Grenzen, schickt farbige Ballone nach Afrika und bringt die Bilateralen endgültig zum kippen.
Das zumindest wird passieren, wenn wir die Ecopop-Initiative am 30. November nicht mit einem entschiedenen NEIN floppen lassen.
Ecoflop, die Initiative, welche selbst der SVP zu weit geht.
Alle anderen Parteien lehnen sie sowieso ab.
Ecoflop. Nein danke.

Über den Autor

Niklaus Kappeler

Vorstand Junge Grüne Zürich

gelernter Informatiker

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