Marcel Bührig, 10.12.2013
Heute am 10. Dezember ist der Tag der Menschenrechte, genau heute sollte man auch schauen wie die Menschenrechtslage in der Schweiz ist. Die Schweiz ein Vorbild für Menschenrechte, mitnichten, auch in der Schweiz gibt es Verletzungen der Menschenrechte. Eine davon, über die man in der Politik kaum redet, ist die Zwangssterilisierung von Trans*Menschen.
Es gibt Menschen, die werden schlicht und einfach im falschen Körper geboren, eine Frau die einfach im Männerkörper geboren wurde oder umgekehrt, niemand hat Schuld daran. Trans*Menschen werden aber immer wieder von der Gesellschaft und Politik diskriminiert, einfach weil die Politik immer noch in den 50er-Jahren feststeckt in solchen Themen. Doch dagegen kann man vorgehen. Viele Trans* möchten irgendwann ihren Körper in das richtige Geschlecht umwandeln und möchten nicht ewig im falschen Körper leben.
Dafür hat die Medizin schon lange eine Lösung gefunden, die Medizin kann das richten und das kann sie sehr gut, doch der Eingriff ist kein Kleiner, es sind mehrere Operationen, eine solche Verwandlung kann lange gehen. Als wären die Kosten dafür schon nicht hoch genug, sind es auch die Hürden und die Stigmatisierungen die man dabei erlebt. So müssen mehrere Psychologen bestätigen, dass dieser Mensch im falschen Körper lebt. Und dann kommt der Hammer, diese Menschen werden während den Operation, vom Staat her sterilisiert, ja das ist jetzt kein Witz. Die Schweiz gehört zu einen der europäischen Ländern, in denen Trans* sterilisiert werden. Österreich und Deutschland haben diesen Zwang bereits aufgehoben, die Schweiz ist da mal wieder zurückhaltender.
In einem Land in dem immer das Humanitäre und die Menschenrechte auf die Schilder gehoben werden, sollte diese Sterilisation sicherlich kein Zwang sein. In einem Rechtsstaat darf niemand zur Sterilisation gezwungen werden, nur weil man im falschen Körper geboren wurde, das ist ein Skandal, die Medien müssten aufschreien. Aber nein die Medien haben viel mehr das Interesse lustige Geschichten über Trans* zu bringen. Trans*Menschen werden in ausserordentlichem Masse diskriminiert, und in der Politik wird das Thema kaum bis gar nicht diskutiert, das muss man ändern.
Trans*Menschen sollte es auch erlaubt sein, nicht das biologische Geschlecht, sondern das richtige Geschlecht anzugeben, sie sollten ebenfalls unter Diskriminierungsschutz fallen, sie sollten von der Gesellschaft weder als krank noch als minderwertig bezeichnet werden. Sie sind Menschen, es sind keine Geisteskranken, sie gehören zu unserer Gesellschaft, wie alle anderen auch. Doch in unserer Politik gibt es nicht viel Hoffnung auf das Ende von Stigmatisierung, viel mehr wird sie weiter geschürt. Zusammen muss man dagegen antreten und dagegen ankämpfen.
Heute am Tag der Menschenrechte sollten wir vor allem an diese Menschen denken die von der Politik ignoriert oder gar diskriminiert werden. An die Menschen die in der Politik kein Stimmrohr erhalten, aber eines verdient haben.
Link für weitere Informationen: Transgender Network Switzerland
![]() | Marcel Bührig Gemeinderat Stadt Zürich, Vize-Fraktionspräsident |
---|
Durch den steigenden Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten wurde ich politisiert. Und für den Schutz von Minderheiten und den unbedingten Kampf für Grundrechte, MigrantInnenrechte und Menschenrechte setze ich mich auch weiterhin ein. Diskriminierung sollte man nur noch in Geschichtsbüche...
Zurück zu allen BlogsAlle Blogs von MarcelMehr zu Marcel