NEIN zur 100 Franken Vignette
Cyrill Bolliger, 24.10.2013
Es mag im ersten Moment erstaunen, dass sich Junge Grüne gegen die Autobahnvignette engagieren, sind wir doch mit der Offroaderinitiative als Anti-Auto-Partei bezeichnet worden. Bei genauerer Betrachtung der Vorlage wird aber schnell klar, dass es sehr gute Gründe gibt, gegen die Gebührenerhöhung zu sein:
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Die 100 Franken Vignette bringt jährlich rund 400 Millionen Franken Mehreinnahmen. Diese gehen jedoch nicht in die allgemeine Staatskasse, sondern sind zweckgebunden für den Strassenbau. Das Strassenkässeli wird also zusätzlich geäufnet, noch mehr Strassenbau ist die logische Folge davon.
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Die Vergangenheit lehrt uns: Neue Strassen bringen mehr Verkehr. Je schneller und komfortabler die Fahrt wird, desto weiter wird gependelt. Die 100 Franken Vignette heizt mit ihren zusätzlichen Strassenbau-Geldern den Mehrverkehr an.
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Strassenbau verschlingt Kulturland. Mit dem Raumplanungsgesetz hat sich die Bevölkerung für den sparsamen Umgang mit der knappen Ressource Land ausgesprochen. Heute beanspruchen die Strassen bereits ein Mehrfaches der gesamten Siedlungsflächen. Mit der 100 Franken Vignette wird dies noch mehr. Wollen wir das Land wirklich für Strassen opfern?
Die Tariferhöhung der Autobahnvignette entpuppt sich als Mogelpackung. Vordergründig suggeriert sie durch höhere Kosten den Auto-Verkehr zu bremsen, in Wirklichkeit befeuert sie den Verkehr aber durch zusätzliche Strassen. Es gilt die 100 Franken Vignette deshalb entschieden abzulehnen.
Über den Autor
 | Cyrill Bolliger
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gelernter Schreiner, Student Energie- und Umwelttechnik
Interessen: Energie, allgemeine Ressourceneffizienz, soziale Gerechtigkeit
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